Geschichte Altishofen
Zusammenfassung der Altishofer Geschichte
Im 13. Jahrhundert war Altishofen im Besitze der Freiherren von der Balm. 1306, als Rudolf von der Balm sich zur Teilnahme an König Albrechts Heereszug nach Böhmen rüstete, schrieb er am 26. August zu Altishofen alles, was er an Kirchensätzen und Gütern besass, seiner Gattin als Leibgeding (Nutzniessung) zu. Das Verhängnis wollte es, dass Rudolf von der Balm 1308 zum engeren Kreis der Königsmörder gehörte, welche König Albrecht in Windisch umbrachten. Der Besitz des geächteten Flüchtlings fiel darauf ans Reich (Feudalmacht Habsburg-Oesterreich). Heinrich VII verlieh ihn an Graf Otto von Strassburg (Landvogt in Kleinburgund). Darauf wurde bereits am 3. August 1312 die Herrschaft Altishofen vom Deutschen Ritterorden, der hier zu Lande seine Niederlassung in Hitzkirch hatte, käuflich erworben. Am 6. Mai 1315 erwarb der Orden auch den Kirchensatz zu Altishofen. Der Orden war in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts dem Zerfall nahe. Deshalb zog der Rat von Luzern 1528 die Pfarrei Altishofen an sich und sorgte durch eigene Schaffner und Amtsleute für Ordnung, bis der Orden im Jahre 1542 seinen früheren Besitz antrat. Dennoch schritt die Verarmung des Ordens fort.
Im Jahr 1571 wurde die Herrschaft Altishofen an den inzwischen sehr mächtig aufgekommenen Schweizer König Ludwig Pfyffer für 8000 Sonnenkronen verkauft. Er und seine Nachkommen nannten sich fortan Pfyffer von Altishofen. Bei dessen Nachkommen verblieb es nun als sogenanntes Majorat bis zur Auflösung durch den Grossen Rat des Kantons Luzern 1839. Das Schloss wurde am 22. August 1859 durch Heinrich Pfyffer an Johann Karl Kesselbach verkauft, von dem es die Gemeinde Altishofen 1862 erwarb. Das Schloss diente dann bis zum Jahre 1973 als Bürgerheim. Seit 1971 befindet sich die Gemeindekanzlei im Schloss. Seit der Renovation im Jahre 1986 ist im Schloss zudem eine Dachwohnung untergebracht. Verschiedene Räume (Rittersaal, Barockstube, Schlosskeller) können für Anlässe gemietet werden.
Altishofens Geschichte und Bedeutung nehmen unter den Gemeinden der Region in der Vergangenheit einen vorderen Platz ein.
Die Vereinigung der Gemeinden Altishofen, Dagmersellen, Buchs, Ebersecken, Egolzwil, Wauwil, Nebikon und Schötz zu einer gemeinsamen Pfarrei (Pfarrei Altishofen) geht noch auf Veranlassung der Herren von der Balm zurück. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts begann dann Altishofens grosse Urpfarrei nach und nach abzubröckeln. So lösten sich von der alten Pfarrei: Buchs, Dagmersellen, Egolzwil, Wauwil und Schötz.
Eine wirtschaftliche Verschiebung ergab sich zudem mit dem Bahnbau in den 1850er Jahren. Ursprünglich hätte die Station in Altishofen (Wiggerbrücke) sein sollen. Bei der Stellungnahme der Behörde zur Begründung einer eigenen Station war folgendes Gewerbe aufgeführt: Wollenspinnerei, eine Mühle, Huf- und Schlosserschmiede, mehrere Krämerhäuser, sechs verschiedene Handwerks- und Gewerbsleute. Altishofen hat sich redlich darum bemüht, selber eine Station zu erhalten. Die Dinge verliefen nach zähem Feilschen und Markten anders.
Erwähnt werden darf auch die Erdölbohrstelle an der Kantonsstrasse, wo 1952 und später nach Erdöl und Erdgas gesucht wurde. Erdgas war in geringem Masse vorhanden. Die Ausbeute lohnte sich aber nicht. Die Bohrtiefe betrug 2700 m.
Per 1. Januar 2020 hat Ebersecken mit Altishofen fusioniert und bildet neu einen Ortsteil der Gemeinde Altishofen.
6. Jahrhundert |
Alemannen besiedeln das Wiggertal; von diesen Einwanderern stammt der Name Altishofen, der 1190 als "alteloshouen" erstmals urkundlich erwähnt wird |
1275 |
Der Ort wir mit "Altishoven" bezeichnet. |
13. Jahrhundert |
Altishofen im Besitz der Freiherren von der Balm aus dem Solothurnischen |
1308 |
Rudolf von der Balm gehörte zum engeren Kreis der Königsmörder, welche König Albrecht in Windisch umbrachten. Der Besitz ging an das Reich. |
1312 |
Die Herrschaft Altishofen wird an den Deutschritterorden verkauft, der seine Niederlassung in Hitzkirch hatte. |
1315 |
Der Orden erwirbt auch den Kirchensatz zu Altishofen. |
1554 |
Grosser Brand, dem vor allem Häuser im Mittel- und Oberdorf zum Opfer fielen. |
1571 |
Übergang von Altishofen an Oberst Ludwig Pfyffer, den "Schweizerkönig", um 8000 Sonnengulden. Seine Nachkommen nennen sich "von Altishofen". |
1798 |
Rötlerkrieg |
1848 |
Abstimmung über die Bundesverfassung: 63 Ja gegen 37 Nein |
1859 |
Verkauf des Schlosses Altishofen durch die Pfyffer an Johann Karl Kesselbach. |
1862 |
Kauf des Schlosses durch die Gemeinde. Bis 1973 diente das Schloss als Bürgerheim. |
1982/83 |
Aussenrenovation des Schlosses |
1985/86 |
Innenrenovation des Schlosses |
1990 |
800-Jahr-Feier Altishofen; Einweihung der renovierten Pfarrkirche St. Martin; Eröffnung der renovierten Kornschütte. |
1992 |
Einweihung des neuen Schulhauses |
2000 |
Einweihung der neuen Mehrzweckhalle; Gesamtrevision Ortsplanung |
2015/16 |
Innenrenovation Klösterli |
2018 |
Abstimmung über Fusion mit Ebersecken |
2020 |
Zusammenschluss mit Ebersecken |
Zehntenscheune (Kornschütte)
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Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1671 und diente ursprünglich zur Lagerung der Zehntenabgaben. Die Kornschütte wurde 1990 renoviert. Heute befindet sich das speziell-normal in der Kornschütte.
Kornschütte macht's Speziell-Normal Ein Traum wird wahr, als Initiantin Nelia Fähndrich am 31. Oktober 2007 die Kornschütte neu eröffnete und ihren bunten lebhaften Ideen freien Lauf lässt. Mittlerweile ist es eine ganze Gemeinschaft - ein freudiges Miteinander, die im speziell-normal ihr Kunst-Hand-Haar-Werk und mehr... ganzjährig anbieten. Tauchen Sie ein in die kunterbunte Kornschütte, wo Sie Kunst, Accessoires, Dekoration, Möbel, einen Coiffeursalon und ganz viele SachenSächeli finden. Das speziell-normal ist Dienstag bis Samstag geöffnet. Ergänzt finden diverse Events und monatlich ein farbiges Frühstück statt. Herzlich Willkommen!
Öffnungszeiten
Dienstag bis Freitag: 9.00 - 11.30 Uhr und 13.45 - 18.00 Uhr
Samstag: 9.00 - 13.00 Uhr (Dezember bis 16.00 Uhr)
Weitere Details unter www.speziell-normal.ch |
Pfarrkirche St. Martin
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Die Pfarrkirche ist eines der ältesten Bauwerke des Kantons. 1572 erfolgten bauliche Arbeiten an der Kirche. Die heutige Kirch (ohne Turm) stammt aber von 1771. Renovationen: 1857, 1870, 1899, 1935, 1990. Eine Besonderheit des Turmes sind die drei Steinskulpturen zwischen dem Helmdach und der Blockenstufe. Da sind einmal die beiden Figuren auf der Südseite des Turmes, der eine, ein schwarz-weisser Widderkopf, der andere ein schwarz-weisses Tier (hunde- oder löwenähnlich) und wohl, als älteste Figur auf der Ostseite des Turmes, der populäre, volkstümliche "Chilezänni".
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